Sonntag, 11. Dezember 2022

(11/24) Adventskalender mit 24 Erinnerungen an Bern: STUMMFILM-GASSENKINO, LAUBENKINO & DACHTERRASSENKINO

Gassenkino mit Live-Musik-Begleitung.
Der Violinist befindet sich unter meiner grün bepflanzten Laube.

Als Videoapotheker
Dr. Strangelove mit der Berufung, durch Anlässe Menschen in der Berner Altstadt zusammenzuführen, organisierte ich auch nicht-kommerzielle Filmvorführungen und zwar an allen erdenklichen Orten: im Sommer auf Altstadt-Dachterrassen, bei Regen unter den Lauben, quer über die Gasse, der Gasse längs entlang, im Bücherkeller, im Schaufenster, im Hinterzimmer meines Ladens, in der Wohnung, im Fumoir im Hinterhof, ja sogar im Treppenhaus.


Einladung zum Sommernachts-Dachterrassenkino  über den
Dächern der Rathausgasse, Junkerngasse und Gerechtigkeitsgasse.


Da ich bereits ein Jahr nach meiner Ladengründung auf ein grosses Netzwerk mit Musikern zurückgreifen konnte, organisierte ich am liebsten Vorführungen von Stummfilmen mit Live-Musikbegleitung. So hatten die Musiker durch Hutkollekte die Gelegenheit ein kleines Trinkgeld zu erhalten und für die Nachbarschaft war die Akustik auch wesentlich angenehmer, als wenn ich Filme gezeigt hätte, wo rumgeschrien oder rumgeballert geworden wäre.

Larsen Genovese und Vincent Millioud


Improvisierte Live-Synchronisation der beiden Violinisten



Reto Schweizer (Piano) und Vincent Millioud (Violine)
vertonen einen der ersten Horrorfilme.


Charlie Chaplins THE KID im Gassenkino mit Musik-Begleitung von Vincent

Charlie Chaplins THE KID im Gassenkino mit Musik-Begleitung von Vincent



Münz zählen nach dem Gassenkino

Zur musikalischen Begleitung der kurzen oder langen Stummfilme gab es folgende Instrumente: Hang (Patrick Jäggi), Geige (Vincent Millioud, Larsen Genovese, Chris Habegger), Akkordeon, Saxophon (Joe Grin), Harfe (Rachel), Gitarre (Jürg Heiniger, Maximilian, etc.), Piano (Reto Schweizer) und sicher noch viele andere, die ich vergessen habe.

Sandro Wiedmer (1962-2016) https://www.woz.ch/.../sand.../ein-leben-fuer-die-reitschule , der immer dann in meinen Laden kam, als er in der Junkerngasse die Abstimmungsunterlagen in den Briefkasten eingeworfen hatte, hat sich für mich eingesetzt, dass ich von der Reitschule jeweils die 5 Meter breite Leinwand ausleihen konnte. Der vor einem Jahr verstorbene Tibetaner Jigme Wangchu half mir jeweils beim Auf- und Abbau der Leinwand.

Auf der rechten Bildseite sieht man meinen Laden im Parterre,
in der Mitte im 1. Stock meine Wohnung.



Gassenkino quer über die Gasse

Manchmal zeigte ich jedoch auch nur einzelne Filmsequenzen, um danach im Plenum über die vorgeführten Videoausschnitte zu diskutieren, so zum Beispiel beim Hearing mit den beiden Stapi-Kandidaten Alec von Graffenried und Ursula Wyss https://www.youtube.com/watch?v=mnZSz1kF7NM

Stapi-Hearing mit Filmauschnitten, 2016
Die Rathausgase hat nun seit mehr als 2 Jahren Pflastersteine.


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